Collect moments not things.

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Eines dieser schlauen Lebensmottos, die in allen sozialen Medien wild gepostet werden. Ich gebs zu, es steht auch in einem meiner Social Media Profile. Meist posten das ja Leute, die im Büro sitzen, in ihrem eight-to-five Job, wo sie dann brav Karriere machen… Collect Titles not Things… Es gibt sogar T-Shirts mit dem Spruch drauf, damit man sich auch daran erinnert, wenn man dann so in den Bildschirm stiert… Ich hab auch so ein T-Shirt, weil ich auch manchmal im Büro sitzen muss. Leider. Und mich dann mit solchen Momenten aus meiner Sammel-Schatzkiste aufrecht auf dem Stuhl halte.

Ich sammle meine Momente meist in den Bergen. Da gibt es viele von ihnen, diese Momente zum festhalten, einsaugen, erinnern und zehren davon in mühsamen Zeiten..

Diese Momente, von denen lebe ich dann ewig. Momente, in denen die Zeit still steht. Ich bin in einer Seifenblase, ohne Zeit ohne Raum. Kurz sind sie, flüchtig und leider eher selten, aber wenn man sie intensiv lebt, einsaugt und tief in sich verwahrt, kann man sie noch lange danach hervor holen. Die Augen schliessen und sich zurück erinnern, das lebendige Gefühl von damals wieder in mir. In Gedanken den Moment nochmals erleben, den Wind und die Sonne im Gesicht spüren. Das hilft fast immer und gegen fast alles. Endlose, öde Meetings, anstehen an der Kasse, im überfüllten stickigen Zug,… Wenn ich traurig bin und mich alleine fühle. Dann hole ich einen solchen Moment aus meiner inneren Schatztruhe hervor.

Es hilft sogar in extremen Situationen, zum Beispiel an der Hochzeit einer guten Freundin. Ich musste alleine gehen, als Single, kurz, nach dem ich mich selber getrennt hatte. Ganz cool. Ohne diese Momente in meiner Erinnerung hätte ich die nie überstanden, es war eine sehr schöne Hochzeit, aber eben gerade darum fühlte ich mich total deplaziert. Ich sitze zwischen all den verknallten Pärchen im übervollen Raum – und beame mich in Gedanken einfach weg, zack, raus aus der Kirche, hoch auf den Gipfel vom Dom, nach der Täschhorn-Dom Überschreitung. Da oben blieb ich dann, bis die Zeremonie vorbei war. Phew.

Der Gipfel.
Wind auf der Haut
Sonne im Gesicht
Sicht in die Weite der Welt
Ruhe im Herzen
Der höchste Punkt
Freude und Glück
Am Seil verbunden
Das Lachen in deinem Gesicht
Warmer Fels
Sterne aus Eis
Sterne aus Schnee
Seifenblase aus Glück

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