Darum macht es mir Spass, Tourenleiterin zu sein

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Was ist deine Motivation, beim SAC Touren zu leiten? Diese Frage stellen mir die Teilnehmer immer mal wieder. Ja warum würde ich es dir sogar empfehlen? Ist viel Aufwand, Papierkram, Organisation und das alles obendrein noch freiwillig (und gratis). Du könntest an den sowieso raren, hochtourentauglichen Wochenenden mit deinen Kollegen gehen, schwierige Touren machen und richtig Spass haben. Lieber als mit Anfängern auf einfachen Touren rumgurken und mit Teilnehmern streiten, die Anweisungen nicht befolgen wollen. Tja, gute Frage, warum solltest du?

Denn ja, es ist Aufwand, und nein, ich mag auch keinen administrativen Papierkram. Aber ich kann dir versichern, dass sich die Mühe mehr als lohnt. Spätestens dann, wenn einer der Teilnehmer mitten in einer schwierigen Kletterpassage aus vollem Herzen ruft:“ Das esch so geil, das fägt eifach!“. Für solche Momente lohnen sich Stunden von Planung, Organisation und Emails. Für die Momente, wenn Teilnehmer völlig aus dem Häuschen sind, unzählige Fotos machen wollen und es fast nicht glauben können, dass sie es tatsächlich auf den Gipfel geschafft haben.

Ich mache es wegen den Menschen, den Begegnungen. Es sind immer interessante Leute auf den Touren. Wenn man Teilnehmer mitnimmt, die man nicht kennt, gibt das bunt zusammengewürfelte Gruppen aus verschiedensten Lebensbereichen. Am Berg ist jeder gleich, das ist das Schöne daran. Wir werden einfach alle zu Bergsteigern, zu einer lustigen Gruppe, zu Kameraden, wie man früher sagte. Ingenieur, Physiker, Künstler, Programmierer, Lebenskünstler, Hausfrau, Sachbearbeiter, Chef, Manager, Musiker, Koch, es ist plötzlich unwichtig, wo man herkommt und was man macht. Alle haben das gleiche Ziel vor Augen. Man kommt mit Leuten zusammen, die man sonst nie treffen würde. Beim Znacht in der Hütte bekommt man Einblicke in ganz andere Welten und Lebensweisen. Ich staune immer wieder, wie unterschiedlich man leben kann. SAC Touren als Horizonterweiterung. Es ergeben sich interessante Gespräche, angeregt wird diskutiert, ob Kunst vom Staat finanziert werden soll, angestachelt von der Frage, was denn überhaupt der Sinn eben dieser sei…

Bei Kursen (oder Touren) freue ich mich immer, wie viel Fortschritte die Teilnehmer innert kürzester Zeit machen, wie viel man trotz der kurzen Zeit üben und lernen kann. Ich freue mich über jeden Einzelnen, den ich ein bisschen mit meinem Bergvirus anfixen kann!

Und zu deiner Frage betreffend renitenter Teilnehmer: Ja die solls geben, hab ich schon gehört, aber selber erlebt habe ich es noch nie. Das alleine wäre für mich eh kein Argument, schwierige Situationen (und Leute) gibt’s überall – ausserdem könnte man daraus was lernen.

Ich freue mich jedenfalls immer auf die Touren mit bunt zusammengewürfelten Gruppen, Bergerlebnissen, interessanten Begegnungen und viel Spass.

SAC Uto Tour Clariden 2017

Danke meinem Co-Leiter Deif und  Julian für die Unterstützung beim fotografieren!

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