Der Super GAU für alle PdG Teilnehmer: Zwangstrainingspause in der Vorbereitungszeit der PdG. Das Schlimmste! Und genau das ist mir jetzt passiert. Zur Schleimbeutelentzündung in der Schulter, die ich mir durch Übertraining beim Klettern eingehandelt habe kommt jetzt auch noch eine bakterielle Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen. Somit bin ich jetzt wirklich grounded, muss Schmerzmittel und Antibiotika nehmen. Statt am Sonntag mit meinem Team am ersten Rennen teilzunehmen werde ich zuschauen müssen. Ich bin ziemlich demotiviert.
Klar, man muss immer daran denken, dass es auch schlimmer kommen kann. Ich denke an den Kollegen der letzten Sommer abgestürzt ist und jetzt gerade erst wieder die ersten Kletterversuche unternimmt. Manchmal hilft es daran zu denken, dass es ja wirklich nicht so schlimm ist. Immerhin hab ich nichts an den Beinen. Aber immer gelingt das auch nicht, dann denkt man doch nur an alles was man verpasst: das Training, das Rennen und nicht daran, was ja alles trotzdem noch geht. Was sind schon zwei Wochen in einem ganzen Leben sagt der Arzt – aber der hat keine Ahnung! Es sind zwei lange Wochen in der heissen Phase der Vorbereitung! Ausserdem werde ich langsam wahnsinnig (und grantig) vom rumsitzen und nicht klettern und nicht mal mehr auf die Ski dürfen… An die versaute Darmflora durch das Antibiotika denke ich jetzt noch nicht mal…
Zwangsmässig ruhiggestellt, in der Badewanne (von meinem Team verordnet), stelle ich mir dann die Frage, was mir damit gezeigt werden soll? Was kann ich mitnehmen und lernen aus der Situation? Ausser dass ich es übertrieben habe mit Training. Das ist keine neue Erkenntnis (und auch nicht das erste Mal passiert). Aber vielleicht lerne ich es diesmal wirklich und mache den Fehler nicht noch einmal? (Erinnert mich daran in einem halben Jahr oder so…. ;-))
So bin ich beim ersten Rennen leider nur Zuschauer und musste vom Streckenrand zusehen, wie sich meine Teamkollegen den Berg hoch quälten. Immerhin konnte ich dazu beitragen, dass sie die Motivation behielten, trotz der Rennprofis, die gleich beim Start losgesprintet sind. Gar nicht so einfach, sich nicht von dem beeindruckenden Tempo der Elite entmutigen zu lassen! Eine grosse Herausforderung für mich, nicht selber am Start zu stehen – und hoffentlich ein gutes Training für künftige Niederlagen! Oder um auch mal Schwäche zu zeigen (was nicht meine Stärke ist). Somit ist der Talboden erreicht und es geht zum Glück wieder aufwärts, Richtung PdG.