Entscheidung fürs Leben

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Die grosse Frage des Lebens. Was ist Leben? Warum leben wir, wofür? Was, wenn alles, woran du geglaubt hast, alles wofür du gelebt hast plötzlich seinen Sinn verliert? Was wenn du es einfach nicht mehr machen kannst? Wie sehr nehme ich alles einfach für selbstverständlich, die Gesundheit, dass ich gehen kann. Es ist einfach da, es war ja immer da, und klar ich weiss natürlich dass es in Privileg ist. Im Kopf. So rational, schon klar. Aber so wirklich verstanden hatte ich das nie. Ein blödes Sprichwort und doch eben wahr: Du weißt erst was du hattest wenn du es verloren hast. Wer nicht hören will muss fühlen. Das Leben lehrt einen die Lektion dann schon, auf seine eigene Art. Ich lebe auf der Überholspur, ich weiss es, ich spüre, wie ich anfange zu schlingern. Aber ich kann schon nicht mehr bremsen. Ich schalte einen Gang herunter, bis ich die Spur wieder finde und dann Vollgas weiter. Bis es mich irgendwann aus der Kurve wirft, aus der Fahrbahn, in einer Sekunde und nichts ist mehr wie es einmal war. Alles ist anders, als hätte jemand die Pausetaste auf meiner Lebens CD gedrückt. Und jetzt? Einfach warten bis ich weitermachen kann, bis ich wieder links blinken kann und Vollgas weiter machen? Blöder Zufall, kann jedem passieren. Oder hat es einen Sinn? Eine Frage die beschäftigt. War es ein Schuss vor den Bug, ein Wink des Lebens, hey, pass auf, ändere was, das nächste Mal erwischt es dich dann richtig?

Ich habe versucht zwei Leben gleichzeitig zu Leben. Zwei Dinge, die mir eigentlich hundert Prozent abverlangen unter einen Hut zu bekommen. Es geht nicht mehr, das muss ich mir jetzt eingestehen. Ich muss mich entscheiden. Ich habe mich schon entschieden. Alles auf eine Karte setzen. Das Leben erlaubt keine Hintertüre. Entscheide dich, und dann stehe voll und ganz dahinter, wie auch immer die Entscheidung ausgefallen ist. Rechts oder Links, egal welchen Weg du wählst, er wird richtig sein, weil es die Entscheidung war, weil ich dann in die Richtung gehe, ohne zurück zu blicken. Ohne zu fragen, was wäre wenn, ohne den Notausgang und Hintertürchen. Ich entscheide mich für das Leben, für die Natur, die Berge, für Draussen. Für meinen grossen Traum. Das und nicht weniger bin ich mir schuldig. Soviel Respekt muss ich vor mir haben. Ich mag mich nicht länger quälen mit Dingen, die meinem Wesen nicht entsprechen. Lange genug wollte ich versuchen zu gefallen, im System zu sein, mit zu machen, mit zu schwimmen mit dem Strom. Dabei immer stumm zu leiden zu spüren dass das hier nicht richtig ist. Dass meine Seele etwas anderes will. Habe sie eingesperrt in Strukturen, die sie beschneiden. Sie möchte frei sein wie ein Vogel. Ich hab sie in einen goldenen Käfig gesperrt. Mit Ausgang, klar, jedes Wochenende in den Bergen. Aber der Moment, wenns zurück geht, rein in die goldenen Gestänge, die Enge, die Dunkelheit. Die Langeweile des Alltags, den Trott, aus dem es kein entrinnen zu geben schien. Das muss jetzt ein Ende haben. Das wird jetzt ein Ende haben. Jetzt endlich habe ich den Mut, das zu tun was ich schon lange hätte tun sollen. Ehrlich sein und mich endlich entscheiden, mich getrauen, mein Leben zu wählen. Meinem Traum kompromisslos zu folgen, mit allen Konsequenzen. Bergführerin sein. Und was wenn du scheiterst? Ich werde nicht scheitern – denn der Weg ist die Erfahrung. Alle Erfahrungen auf dem Weg zu meinem Traum werden wichtige sein, schöne, schwere, unbequeme, lehrreiche. Und wenn dann etwas anderes aus mir wird, so wird es kein Scheitern sein sondern eine Erfahrung und die Chance auf einen neuen Traum. Ich muss dieses Vertrauen haben um es zu wagen, ich weiss einfach dass es so ist. Das Leben verlangt Entscheidungen. Mach Nägel mit Köpfen. Nur wenn du eine Tür zu machst öffnet sich eine Neue. Nur wenn du aufräumst mit altem, wenn du weggibst was du nicht mehr brauchst hast du Platz für Neues. Das Neue kann ja nicht kommen wenn da kein Platz ist. Nur eine leere Hand kann annehmen. Nur ein offenes Herz kann die Erfahrungen willkommen heissen.

 

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